blood and blossoms
vergängliche schönheit
Neugierig gemacht durch die faszinierenden Farbaufnahmen Hans Silvesters
und Gianni Giansantis von den Völkern des Omo Flusses, begab ich mich Ende 2013 auf eine Fotoreise durch den Südwesten Äthiopiens. Die dortigen Stämme der Surma, Mursi, Hamar und Karo gehören zu den wenigen noch existierenden Naturvölkern Afrikas.
Bei der Anfertigung von überwiegend Porträtfotografien versuchte ich, die für westliche Augen oft surreale Exotik von Körperschmuck oder Bemalungen zusammen mit dem authentischen Stolz der Menschen festzuhalten.
Wie ein Traum kam es mir dabei vor, in einer Region zu fotografieren, in der Nacktheit zum Teil noch selbstverständlich ist. Auch wenn ich gut vorbereitet, mit Aufheller und Ruhe fotografierte, so war ich, wieder zurück in der Heimat, doch von der Ausbeute und
Qualität der mitgebrachten Bilder überrascht. Als hätte sich etwas von der Magie und Aura dieser Menschen auf die Fotografien übertragen, entstand auf dieser Reise
ein Werk voll zeitloser Schönheit - die vergänglicher nicht sein könnte.
Viel mehr noch als vom beginnenden Tourismus, werden die autarken Lebensformen dieser Völker von der Existenz moderner Waffen, dem Einfluß von Alkohol und dem zunehmenden Handel mit billigen Konsumprodukten bedroht. Wie lange wird es wohl dauern, bis meine Bilder Zeugnisse verschwundener Kulturen sind?