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Tulpenrot

Blumen? Ja, warum nicht auch Blumen!

Als ich zum ersten Mal die blühenden Tulpenfelder Hollands sah, auf diesem flachen Land zwischen Den Helder im Norden und Den Haag im Süden, konnte ich gar nicht anders, als mit meiner Kamera dieses menschgemachte Naturschauspiel festzuhalten.
Es ist ein Farbrausch, dem man sich schwer entziehen kann.

Zwei warme Ostern, 2017 und 2019, fotografierte ich auf den Tulpenfeldern um Julianadorp, im Poldergarten Anna Paulowna und, natürlich, im Keukenhof bei Lisse. Gerade die gekonnten und phantasievollen Arrangements unzähliger Tulpensorten in den Parkanlagen, mit den reizvollen Licht- und Schattenspielen unter großen Bäumen, waren eine schöne Voraussetzung für spannend komponierte Bilder.
Und dann das Tulpenrot - ein Rot in den unterschiedlichsten Tönen und Formen, manchmal musterartig verwoben mit anderen Farben und sich ständig verändernd während des Auf- und Verblühens.

Wie schon im Leyenda-Projekt, entschied ich mich nach ein paar Versuchen auch bei dieser Arbeit zu einer konsequenten Farbreduzierung - zu Schwarz, Weiß, dem Grau dazwischen und der Farbe Rot.
In dieser, so auf das Rot konzentrierten, grafischen Reduziertheit waren mir keine fotografischen Arbeiten bekannt, was mich zusätzlich reizte, diese Panoramen und Bildzusammenstellungen zu schaffen. Faszinierend sind für mich dabei auch die Ergebnisse bei der Spiegelung so manchen Tulpenbildes.
Zu der ohnehin vorhandenen surrealen Farbigkeit gesellt sich hier eine magische, kaleidoskopische Bildästhetik, in der die Phantasie des Betrachters Tunnel, Labyrinthe oder Fabelwesen erkennen mag.