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Im Schatten der Baobabs

Auf Madagaskar gibt es ein Sprichwort.
„Im Bitteren findest du Süßigkeit.“

Es hat eine Weile gedauert, bis ich es verstand, als ich Ende des Jahres 2019 diese ferne, rote Insel mit der Kamera zu entdecken versuchte.
Schon auf der mehrtägigen Bootsfahrt den Tsiribihina Fluß hinunter und dann auf den endlosen Sandpisten entlang der Westküste war da das vertraute Bild afrikanischer Landschaften in ihrer kargen, wilden Schönheit.
Dazu die endlosen, menschenleeren Strände mit dem blaugrün leuchtenden Meer und den Mangrovenwäldern, die beeindruckenden Baobabs, so vielfältig in Form und Größe, die Felslandschaften im orangenen Licht der Abendsonne, die pelzigen Lemuren im Dickicht der Bäume...

Doch der Anblick der hart arbeitenden Menschen hinter von Zebu-Rindern gezogenen Holzpflügen oder gebückt im Bilharziose verseuchten Wasser der Reisfelder, der aphatisch vor staubüberzogenen Lehmhütten an den Rändern der Straße sitzenden Alten oder der spielenden Kindern im Müll, verdrängte das Idyll eines Inselparadieses immer wieder.
Noch nie hatte ich so arme, so schöne und an Güte, Wärme und Fröhlichkeit so reiche Menschen in einer Person getroffen.
Und noch nie hat mir das Fotografieren so viel Spaß gemacht, wie auf Madagaskar, war doch jedes Foto Freundlichkeit, jedes Porträt Stolz und Dankbarkeit für die Beachtung. Diese Augenblicke ließen mich in all der bitteren Armut eine wahre Schönheit sehen und hoffentlich auch mit der Kamera festhalten.